Zecken sind kleine Spinnentiere đ·. Im FrĂŒhjahr haben sie Hochsaison aber sind ganzjĂ€hrig aktiv, um uns đŁund unsere đŸ Vierbeiner zu Ă€rgern.
Im ersten Teil möchten wir vorerst mit einigen interessanten Fakten âčïž ĂŒber Zecken aufklĂ€ren.
Interessante Fakten ĂŒber Zecken
1. Jedes Tier đ¶đ± hat eine unterschiedliche AttraktivitĂ€t fĂŒr Zecken- einige sind regelrechte Leckerbissen đ fĂŒr die Blutsauger đ§ und werden stĂ€ndig angefallen, andere haben noch nie eine Zecke in ihrem Fell gehabt.
Dies ist ĂŒbrigens auch der Casus Knacksus đ° in der Erforschung đšđ»âđŹ von Zecken. Warum ein Individuum fĂŒr die Tierchen besser riecht đđŒund schmeckt đ , als ein Anderes, ist bisher kaum belegt. Eigentlich Ă€hnlich wie bei uns Menschen mit MĂŒcken đŠ
2. Genau deshalb sind individuelle Erfahrungsberichte verschiedener Tierbesitzer đ» zu Zeckenmitteln đ§Șauch Schwachsinn im Entscheidungsprozess fĂŒr oder gegen ein Mittel fĂŒr das eigene Tier đ©đâ⏠âïž Zugelassene rezeptpflichtige ZeckenprĂ€parate (gibts beim Tierarzt đ©đŒââïž) basieren auf Studien đ und nicht auf Erfahrungen aus Facebookgruppen oder ForeneintrĂ€gen.
3. Zecken besitzen das Hallerâsche Organ und können Ammoniak und ButtersĂ€ure wahrnehmen - SchweiĂ đŠ enthĂ€lt ButtersĂ€ure und ist demnach sehr attraktiv fĂŒr Zecken - sie nehmen sprichwörtlich Messer
und GabelđŽ in die Hand. Dass die LaurinsĂ€ure im angeblichen Anti-Zeckenmittel : Kokosöl đ„„ der ButtersĂ€ure đ§ sehr Ă€hnlich ist đ , wird spĂ€ter đ nochmal Thema sein.
4. Der Alltag einer Zecke besteht nur darin einen Grashalm đ± hoch und wieder runter zu klettern, auf einen Wirt đđ zu warten und nach einer Blutmahlzeit abzufallen und ein neues Entwicklungsstadium đ einzunehmen. Sie sind Umweltmimosen, d.h. empfindlich welche Umweltbedingungen (Hitze đ„, Feuchtigkeit đ§) am oberen Grashalm herrschen.
5. Empfindlich bei der Nahrungssuche, aber umso zĂ€her was ihr Ăberleben angehtâïžTemperaturen đĄ zwischen -15 und +60 Grad machen Ihnen nichts aus. Eine 40 Grad WĂ€sche đ§ș ist also unwirksam. Im Winter âïž mĂŒsste es dauerhaft Bodenfrost geben, selbst dann verkriechen sie sich in eine warme Laubschicht đ. Auch unter Wasser đŠ können sie 3 Wochen ĂŒberleben und in der trockenen Wohnung đ mehrere Tage.
ZeckenĂŒbertragbare Erkrankungen
Mittlerweile sollte klar sein, dass das Problem nicht die Zecken an sich sind, obwohl sie viele eklig đ€ą finden, sondern die Krankheiten đŠ die sie ĂŒbertragen.
Es sind Krankheitserreger die, ursprĂŒnglich aus dem Mittelmeerraum đ stammend, mittlerweile bei uns heimisch werden.
In unserer Praxis hatten wir nun den ersten Hund đ mit einer Babesien Infektion, der nicht im Ausland đ·đŽ war oder daher stammt. Das bedeutet eine heimische Zecke hat die Erkrankung in Deutschland đ©đȘ direkt auf ihn ĂŒbertragen đš.
âïžDie Erkrankungen werden durch Blutparasiten đ©žĂŒbertragen, die hĂ€ufig einen akuten, oder je nach Immunlage der Tiere đ±đ¶, spĂ€ten Verlauf zeigen und teilweise schwer medikamentös đ behandelbar sind. HĂ€ufig bleiben die Tiere lebenslang TrĂ€ger dieser Erreger. Neben fieberhaften đĄSchĂŒben treten SchwĂ€che, Lahmheiten , Magen- Darm- Symptome đœ, Blutungen đ©žund AnĂ€mie bis hin zum Organversagen đ« auf.
âčïž Ăbertrager:
đ·Auwaldzecke âĄïž Babesiose (Hundemalaria)
đ·Gemeiner Holzbock âĄïž Borreliose, Anaplasmose, FSME
đ·Braune Hundezecke âĄïž Ehrlichose
Das Problem ist also, dass Hunde 𩼠aus dem Auslandstierschutz und Tiere die mit auf Reisen 𧳠in sĂŒdlichen LĂ€ndern sind, hĂ€ufig unbemerkt TrĂ€ger dieser Krankheiten sind. Werden nun diese Tiere von einer Zecke gebissen, tragen diese und deren Folgegenerationen den Krankheitserreger in sich und können wiederum mit der Blutmahlzeit đœ neue Wirte infizieren.
Deshalb ist eine gute Zeckenprophylaxe đ§Șunabdingbar âĄïž Damit die kleinen Biester gar nicht erst neue Futterquellen finden und Ihre Krankheiten in unseren Breitengraden đ weiter verbreiten können.
Jede angebissene Zecke an eurem Tier ist Eine zu viel âïžĂbrigens die meisten Krankheitserreger werden erst durch lĂ€ngeres Blutsaugen ĂŒber 12-72h ĂŒbertragen, dazu gibt es jedoch neue Studien ĂŒber âaktivierte Zeckenâ die in weniger als 8h â±Saugakt ein ĂbertrĂ€ger đ sein können.
Mythen ĂŒber Zeckenmittel
Was hilft wirklich gegen Zecken đđŒ und was ist Geldrausschmiss đž ?
Bitte bedenkt âđŒ jede Zecke, ist eine Zecke zu viel an eurem Tier đ¶đ± Sie ĂŒbertragen schlimme, teils nicht heilbare Krankheiten â ïž
Folgende Aussagen basieren auf evidenzbasierten, bewiesenen #Studienlagen đ. Bitte schenkt Aussagen von Facebook Foren, Gruppen oder Einzelpersonen đŁ, die nicht aus tiermedizinischen Fachkreisen stammen, nicht so viel Beachtung đ€đŒ
Vertraut lieber der Beratung durch euren Haustierarzt đ©đŒââïžâïž
â Kokosöl đ„„ hilft nicht, weder im Futter đ§ noch im Fell !
â Bernsteinketten oder EM- KeramikhalsbĂ€nder đż bringen wirklich nichts, auĂer ein leeres Portmonee đ€ fĂŒr euch und Geld đ° in den Taschen der Hersteller.
â FreiverkĂ€ufliche Zeckenmittel đ§Șaus der Drogerie đȘ oder dem ZoofachgeschĂ€ft sind keinen klinischen Wirksamkeits-Tests unterlegen, sie benötigen keine Medikamentenzulassung. Sie enthalten teilweise Citronella oder Teebaumöl, die zu Hautreizungen đ„ und Vergiftungserscheinungen â ïž fĂŒhren können.
â Apotheken- und Rezeptpflichtige ZeckenschutzprĂ€parate đ erhaltet ihr beim Tierarzt eures Vertrauens nach vorheriger Beratung. FĂŒr jede Lebenslage und Situation gibt es einen passenden Parasitenschutz đĄ â¶ïž dazu spĂ€ter mehr...
âčïž đ©ș Wir, TierĂ€rzte , verdienen nicht viel am Verkauf von Arzneimitteln đ
Jedoch verdienen wir mehr an der langwierigen Behandlung eines, an Zecken- ĂŒbertragbaren Erkrankungen, erkrankten Vierbeiners âïžAlso Prophylaxe ist hier mehr als wichtig! Passt auf eure Lieblinge auf und schĂŒtzt sie đ€
Anti- Zecken- PrĂ€parate âđ·mit evidenzbasierter Wirksamkeit đĄ
âčïž Beim Haustierarzt đ©đŒââïž erhaltet ihr Zeckenmittel mit wissenschaftlich nachgewiesener Wirksamkeit. WĂŒrden wir euch Wundermittel đ„„, ohne bewiesene Wirksamkeit đź, verkaufen, wĂ€re das grob fahrlĂ€ssig von uns đ©ș Denn wir möchten nicht, dass Eure Tiere đ±đ¶ an einer ZeckenĂŒbertragbaren Erkrankung erkrankenđĄ.
â¶ïžArt der Verabreichung:
1. HalsbĂ€nder đż: Wirkstoffe verbreiten sich durch die Fettschicht der Haut ĂŒber den gesamten Körper.
Wirkdauer đ§: mehrere Monate
2. Tabletten đ : orale PrĂ€parate đ reichern sich in den Organen und Blut an, werden nach einer Zeit abgebaut.
Wirkdauer đ§: 4-12 Wochen
3. Spot-ons đ§Ș: FlĂŒssigkeit wird auf die Haut ( âïž nicht das Fell), meist im Nacken/ Schulterblatt, aufgetragen und der Wirkstoff verteilt sich ĂŒber die oberste Hautschicht. Wirkdauer đ§: 4-12 Wochen
â¶ïžWirkungsweise:
1. akarizide / insektizide PrĂ€parate đ©ž: Zecken und meist auch andere #Parasiten, wie #Flöheund #Milben đŠ sterben nach 4-12 h â°durch den Saugakt. Die meisten Krankheiten werden erst nach 12-36h ĂŒbertragen.
2. repellierende PrĂ€parate đŁ: Hier greift der HeiĂe- FĂŒĂe- Effekt, d.h. die Krabbeltiere landen gar nicht erst auf Eurem Tier, weil sie den Kontakt meiden. Wichtig bei Auslandsreisen đźđčâïž
Bsp. fĂŒr HandelsprĂ€parate mit Wirkspektrum: Serestro / Scalibor đżđŁ , Bravecto / Nexgard / Simparica đđ©ž, Advantix / Exspot đ§ȘđŁ, Effipro / Frontline đ§Șđ©ž, Vectra 3D đ§Șđ©žđŁ
â ïž Achtung bei Collies und Australien Shepards đ. Hier könnte ein MDR1 Gendefekt vorliegen und Substanzen sich im Hirn đ§ anreichern und zu Vergiftungen â ïž fĂŒhren. Lasst Eure Tiere auf den Gendefekt testen âïž
â ïž Achtung bei Katzen đââŹ, die mit Hunden𩼠in einem Haushalt đ leben, sie können Permethrin nicht verstoffwechseln đ, dies kann tödlich â°ïž enden. Katzen sollten niemals Kontakt zu solchen PrĂ€paraten haben und Hunde mit Katzenkontakt einen angepassten ZeckenschutzđĄerhalten.
Fazit âïž: Es gibt kein perfektes ZeckenprĂ€paratâaber fĂŒr jede Lebenslage, sowie fĂŒr verschiedene LĂ€nder, das passende PrĂ€parat. Lasst euch unbedingt beim Tierarzt beraten đŁ.
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